So wie Kupfer und Gold von Jane Nickerson
Originaltitel | Strands of Bronze and Gold
Reihe | -
Gebunden mit SU | 16,99€ (erscheint am 23.09.2013)
Seitenanzahl | 448
Verlag | cbt
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Vielen Dank an den cbt-Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplares!
Boston, 1855. Sophia ist 17, als sie nach dem Tod ihres Vaters als Waise dasteht. Da erhält sie einen Brief von ihrem Paten Bernard de Cressac, der sie auf seine Plantage in Mississippi einlädt. In Wyndriven Abbey angekommen, zieht der attraktive Gentleman und sein luxuriöser Lebensstil die junge Frau in seinen Bann. Doch je näher sich die beiden kommen, desto mehr spürt Sophia, dass Bernard eine dunkle Seite hat. Als ihr schließlich immer wieder junge, schöne Frauen mit rotem Haar erscheinen – die ihr selbst sehr ähnlich sehen-, wird Sophia misstrauisch. Sie erfährt, dass Cressac bereits mehrfach verheiratet war und alle Ehefrauen unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen ... Ist Sophia die Nächste? Oder kann sie das Netz, das Cressac um sie gesponnen hat, rechtzeitig zerreißen?
Ein Buch, dass ich seit ich es im Neuerscheinungs-Katalog gesehen habe, unbedingt haben wollte! Hohe Erwartungen? Joa könnte man sagen xD Ich habe mir soviel von diesem Buch erhofft...und viel bekommen ;)
Anfangs war ich mir gar nicht so klar ich was für ein Genre dieses Buch übergreift. Klar, historischer Roman, das ist bekannt, aber sonst? Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, würde ich es in die Sparte "Krimi" oder "Märchennacherzählung" stecken. Denn in diesem Buch geht es um das Märchen von Blaubart, ein Märchen, von dem ich wirklich noch nie etwas gehört habe. Durch dieses Buch habe ich es aber dann neu kennengelernt und es hat mir ziemlich gefallen.
Originalcover |
Bei meiner Beurteilung als Krimi schwanke ich noch ein wenig, denn es enthält zwar einige kriminalistische Elemente (wie sich das anhört xD), aber war meiner Meinung für einen Krimi schon SEHR vorhersehbar, deshalb sollten Leute, die bei Krimis einen total spannenden und schwer lösbaren Fall erwarten, sich bei diesem Buch eher zurückhalten, da es wirklich nur sehr schwach in die Richtung geht und ziemlich vorhersehbar ist.
Doch nun mal ein bisschen genauer! In "So wie Kupfer und Gold" (ein meiner Meinung nach ziemlich schön gewählter Titel) geht es um die junge Sophia und ihren "Patenonkel" M. Bernard. Sophia ist ein ruhiges, sympathisches, neugieriges, aber auch teilweise etwas naives und leichtgläubiges Mädchen, dass sich anfangs noch ziemlich viel gefallen lässt, weshalb ich sie teilweise echt gerne geschüttelt hätte. Glücklicherweise macht sie während des Buches eine kleine, aber feine, Verwandlung durch und ist am Ende nicht mehr ganz so naiv. Im Großen und Ganzen ein ganz guter Hauptcharakter mit dem man sich identifzieren kann, der einen aber auch nicht unbedingt vom Hocker haut.
Eine sehr wichtige, ja eine entscheidende Rolle, spielt M. Bernard de Cressac, der vermeintliche Pate von Sophia. Pate ist er ja wirklich von Sophia, aber er hat im Laufe es Buches den Wunsch das ein wenig zu ändern. Mit ihm hat die Autorin einen wirklich interessanten Charakter mit ganz viel Potential und interessanten Seiten geschafffen. De Cressac ist jähzornig, schmeichelnd, freundlich, sanft, bestimmt und noch so vieles mehr! Ein Grund, weshalb er mir so gut gefallen hat! Ich liebe einfach Charaktere, die nicht nur aus einer Charaktereigenschaft bestehen, sondern von sehr vielen sogar innnerlich zerissen sind und dadurch richtig interessant wirken! Zwar finde ich, dass man M. Bernard noch etwas mehr Tiefe hätte geben können (war mir irgendwie allgemein in dem Buch ein ganz klein wenig gefehlt hat), aber nichtsdestotrotz der beste Charakter dieses Buches!
Anderes der Autorin (noch nicht erschienen) |
Bei den Nebencharakteren wie z.B. dem Pastor Gideon (der etwas später im Buch erst auftaucht) oder auch der Haushälterin Ducky bewies die Autorin ein geschicktes Händchen und präsentierte diese sehr freundlich, aber auch ziemlich vielfältig.
Wie schon vorhin angesprochen hat mir in diesem Buch ein ganz klein wenig die Tiefe gefehlt, ich hatte während des Lesen irgendwie das kleine Gefühl etwas für Zwischendurch in den Händen zu halten. Aber wegen diesem wirklich kleinen Makel, der wirklich keinen großen Anteil am Lesevergnügen ausmachte, will ich euch nicht das ganze Buch verderben, denn so etwas liegt meist auch am Leser selbst.
Die Geschichte fand ich durchgehend spannend, das kann man wohl sagen, denn ich hatte das Buch ziemlich schnell durch. Das Märchen ist einfach wunderschön neu erzählt! Denn die schöne Sprache der Autorin und der Charme der Südstaaten umspielt das nocheinmal. In dem Buch gibt es auch oft Beschreibungen von Kleidern und Schmuck, mir selbst hat das als "kleines Mädchen" total Spaß gemacht und konnte auch meine Vorstellungen immer wieder ankurbeln, aber falls ihr so etwas eher kritisch gegenüber steht und von so etwas gelangweilt seid, dann nehmt euch bei diesem Buch in Acht. Mir selbst hat es aber wunderbar gefallen und die zahlreichen Beschreibungen konnten mir das Buch nochmal ganz toll ausschmücken!
Insgesamt eine wunderschöne Märchenneuerzählung mit einem ganz tollen männlichen Hauptcharakter und einem ganz besonderem Charme! Zwar fehlte mir teilweise ein wenig die Tiefe, aber da das wirklich nicht störte, zähle ich das nicht so sehr in die Bewertung ein und gebe trotzdem 4,5 Wölkchen!