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Montag, 28. Oktober 2013

Rezi | Little Bee von Chris Cleave

Little Bee von Chris Cleave


Originaltitel | The Other Hand
Reihe | -
Taschenbuch | 9,95€
Seitenanzahl | 320
Verlag | dtv
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Manchmal wünscht sie sich, sie wäre eine englische Pfundmünze: dann würde sich nämlich jeder freuen, sie zu sehen. Little Bee ist 16 Jahre alt und stammt aus Afrika. In ihrer Heimat ist ihr Schreckliches zugestoßen, und seit zwei Jahren lebt sie in einem englischen Abschiebelager für Asylbewerber. Trotz allem ist sie ein Mensch voll Lebensfreude, Witz und Intelligenz. In England kennt sie außerhalb des Lagers nur zwei Menschen: Vor Jahren hat sie in Nigeria das Ehepaar Sarah und Andrew, die im englischen Kingston-upon-Thames ein privilegiertes Leben führen, kennengelernt. Ein furchtbares gemeinsames Erlebnis hat eine tragische Verbindung zwischen ihnen geschaffen. Als Little Bee aus dem Lager entlassen wird, ruft sie bei Sarah und Andrew an. Ein Anruf, der unvorhersehbare Folgen hat: Einige Tage später bringt sich Andrew um. Und kurz darauf steht Little Bee vor Sarahs Tür ...

Anderes vom Autor (meine Rezi)
Von Chris Cleave, einem Autor, der immer sehr aktuelle und beklemmende Themen anspricht, habe ich schon einmal ein Buch gelesen und war vollkommen begeistert von Mister Cleaves einnehmender Sprache und der tiefgehenden Handlung! Und auch dieses Buch konnte mich davon überzeugen, dass ich diesen Autor unbedingt in meine Sammlung meiner Lieblingsautoren einnehmen sollte!

Das Buch handelt von einem schwarzen Flüchtlingsmädchen, Little Bee. Man erfährt – voller Grauen, voller Staunen, voller Entsetzen – über das Abschieben vieler Flüchtlinge, die nach schrecklichen Taten, die ihnen in ihrer Heimat angetan wurden, in sogenannte „Abschiebegefängnisse“. Das beklemmende und schockierende daran, wie diese Flüchtlingsmädchen bzw. auch Jungen behandelt werden und abgeschoben werden, ist, dass dieses Thema keineswegs aus den Haaren gezogen wurde. Das ist die Wahrheit. Hiermit spricht der Autor nämlich eine zeitloses Thema aus, das bei vielen Asylbewerben Wahrheit ist.

Gerade solche Themen haben viel Tiefgang und wenn der Autor genau das dann richtig ausschöpft kommt etwas Wunderbares heraus. Chris Cleave hat das geschafft! Mit seinen ausschweifenden Sätzen und zeitlosen Metaphern oder Vergleichen, die teilweise einen schwarzen Humor beinhalten wie z.B. der erste Satz in diesem Buch:

Oft wünsche ich mir, ich wäre kein afrikanisches Mädchen, sondern eine britische Pfundmünze. Dann würde sich jeder freuen, mich zu sehen // Little Bee, S.1

Originalcover
Durch diese wunderschöne Sprache und der Thematik zieht einen das Buch geradezu in seinen Bann! Es ist nicht so, als das das Buch sehr viel Action beinhalten würde – nein, „Little Bee“ überzeugt eher mit den ruhigeren, emotionaleren und tiefgehenden Seiten! Kein Wunder also, wenn man am Ende des Buches fassungslos vor der Grausamkeit dieser Geschichte – dieser REALITÄT – zurückschreckt und vor dem Tiefgang und den Gefühlen einfach zu weinen beginnt. Denn – ohne dass ich zuviel verraten will – nicht jedes Ende ist ein „Happy End“. Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber gerade diese „nicht perfekten“ Enden, machen diese Geschichte für mich perfekt! Denn in so etwas ist einfach viel mehr Gefühl enthalten, viel mehr Herzblut – für Leser und Autor!

Die Charakter wachsen einem durch die Einblicke in die Vergangenheit und auch durch das „reale“ sprich: aktuelle Handeln sehr, sehr schnell ans Herz, jeder ist besonders und hat Schwächen, Ecken und Kanten! Wer mich kennt, weiß, dass man mich dadurch (also durch die nicht abgeschliffenen, perfekten und „Ach-so-tollen“ Charaktere) total begeistern kann! Sie bilden durch ihre Ernsthaftigkeit nochmal einen wunderschönen Zusatz zu dem Herz der Geschichte.
Dadurch, dass die Geschichte aber ziemlich schnell vorbei war, muss ich - als meine einzige Kritik! (und ich musste richtig danach suchen ;)) – sagen, dass man die Charakter nicht ganz so gut kennenlernen konnte, wie vielleicht gewollt. Ich denke, wäre die Geschichte noch ein klein wenig länger gegangen, hätten man eine nochgrößere Bindung aufbauen können. Aber das ist wirklich ein klitzekleiner Kritikpunkt! ;)


Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der mal etwas anderes lesen will: Anders – sprich: emotional, realitätsnah und auch durchaus erschreckend und grausam durch die Thematik, aber auch wunderschön durch die Sprache und berührend durch die Charaktere. Ein wunderschönes Buch zum Genießen, Lachen und Weinen! 



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Dieser Post ist geplant, weil ich bis zum 31.10 in Indien bin :) Ich werde eure Kommentare also erst wieder beantworten können, wenn ich wieder in DE bin :)

4 Kommentare:

  1. Egal ob in great India oder nicht: GREAT REZI!!! Man, Mars, irgendwie hat mich dein Geschreibsel total berührt grade, und jetzt kommen beide Bücher von Chris Cleave, aber besonders dieses auf meine WuLi!
    Hach, wirklich toll geschrieben Marsi ♥

    Liebste Grüße,
    L E Y

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    1. Awwww danke Ley! <3 Du bist so süüüüüüüüüüüüß! Das freut mich total, dass die Rezi dir gefällt, ich finde es so toll dich berührt haben zu können <3 DANKE DANKE DANKE für diesen wunderbaren Kommentar Ley <3:***
      Kauf sie dir AAAAAALLEE, der Autor ist toll *.*
      Alles Liebe,
      Marsii <3

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  2. Ich muss Ley zustimmen! Eine wirklich tolle Rezension. Sehr gefühlvoll, sehr am Thema. Das Buch liegt bei mir noch ungelesen im Regal.... nach der Rezi warscheinlich nicht mehr lange.
    Liebe Grüße
    Charly

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    1. Oh sehr vielen Dank Charlyne! Ich freue mich so, dass ich dieses Buch für euch so schmackhaft achen konnte, denn es ist es wirklich wert! <3
      Alles Liebe,
      Mara <3

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