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Sonntag, 3. Februar 2013

| Rezi | Vakuum von Antje Wagner



Kaufen?

Tamara sitzt im Zug nach Mannheim: Sie soll endlich mehr über ihre leibliche Mutter erfahren. Kurz dämmert sie ein und als sie die Augen wieder öffnet, steht der Zug und alle anderen Passagiere sind weg. Alissa war auf der kleinen Insel nur kurz eingenickt, aber als sie aufwacht, ist alles anders. Ihre Freunde sind spurlos verschwunden, die Vögel zwitschern nicht mehr. Und als sie 110 wählt, ist die Leitung tot. Tamara. Alissa. Leon. Hannes. Kora. Sie alle haben einen dunklen Fleck in ihrer Vergangenheit und erleben nun, was es heißt, allein zu sein. Denn am 17. August um 15.07 Uhr passiert das Undenkbare: Die Zeit bleibt stehen, und alle Menschen um sie herum sind plötzlich verschwunden. In diesem beängstigenden Vakuum finden die fünf Jugendlichen nach und nach heraus, dass sie auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden sind.

Ein auf den ersten Blick sehr unscheinbar wirkendes Cover, dass die Geschichte aber sehr gut einfängt...
5 Jugendliche, bei denen in ganz alltäglichen Situationen plötzlich die Zeit stehen bleibt...
5 Jugendliche mit Vergangenheit...

Ja, so ungefähr würde ich das Buch beschreiben. Es ist ein Mix aus Thriller und - nun Fantasy würde ich nicht sagen, eher etwas unnatürlichem. Das ist ein gewagter Versuch der Autorin, denn so etwas gibt es ja auch nicht oft.
Ich muss leider sagen, dass mir dieses Genre nicht sehr gut gefallen hat, ich war diesem Mischmasch aus Thriller und Unnatürlichem etwas skeptisch und konnte mich auch während dem Buches nicht damit anfreunden. Hier deshalb - leider - schon ein erster Minuspunkt. Das ist aber auch wirklich Geschmackssache - manche kommen mit so etwas klar, andere - wie ich - leider gar nicht.

In den ersten hundert Seiten werden wir ersteinmal langsam in das Leben der 5 Protagonisten eingeführt, wir lernen sie an einem Tag, am 16. August kennen, denn am 17. August um 15.07 Uhr wird für diese 5 Jugendliche die Zeit stehenbleiben.
All diese haben ein komplett verschiedenes Leben und eigentlich haben sie überhaupt nichts gemeinsam...oder doch? Nun, alle haben ein Geheimnis in ihrer Vergangenheit.
Da wäre zum einen Kora, die im Gefängnis ist. Warum? Tja, das wird natürlich gemeinerweise noch nicht verraten und man muss selbst rätseln. Kora fand ich sehr sympathisch, sie hat ein einfaches, aber doch nettes Wesen, ist zwar manchmal auch ein wenig eigentümlich, aber man hat doch Mitleid mit ihr, da sie im Gefängnis ist,was ich auch sehr interessant fand, denn man erfährt auch vieles über das Leben im Gefängnis. Auch im Laufe des Buches blieb Kora für mich eine der interessantesten und symphatischsten Figuren.
Auch sehr sympathisch: Hannes, ein ganz normaler Junge, eigentlich der nette Junge von nebenan, aber auch er hat etwas zu verbergen..Er ist einfach ein netter Bursche, den man mögen muss!
Dann gibt es noch das Geschwisterpaar Leon und Alissa, von denen ich Leon, der erst 12 ist, auch ganz nett fand und gut mit ihm klarkam, auch wenn er mir teilweise etwas, aber auch nur etwas, zu erwachsen handelte. Alissa war mir einfach ... unsympathisch. Sie ist extrem unfair zu ihrem jüngeren Bruder und auch sonst ziemlich "kühl". Klar, hat das etwas mit dem zu tun, was in der Vergangenheit geschehen ist und am Ende hatte ich doch ein bisschen Mitleid mit ihr, aber richtig mögen tue ich sie immer noch nicht ^^
Dann gibt es noch zu guter letzt Tamara. Tamara ist auch noch ziemlich jung und zwar 13... und auch hier muss ich einfach sagen, dass sie mir für dieses Alter viel zu erwachsen gehandelt hat. Als ich so alt gewesen bin, hätte ich bestimmt noch nicht so gehandelt. Das hat mich an ihr ein bisschen gestört, weswegen ich mit ihr auch nicht wirklich warm wurde.
Aber auch wenn ich einige Charakter nicht so mochte, waren ihre Leben sehr gut geschildert, es gab viel Interessantes und die Autorin spannte einen teilweise wirklich auf die Folter mit den Geschichten der Protagonisten.

Die Idee der Geschichte, dass die Zeit stehenbleibt, finde ich nach wie vor genial, auch wenn mir dieser Mix nicht ganz gefallen hat. Denn da stellt sich doch auch die Frage: Was würde ICH/DU tun, wenn plötzlich alle Menschen fort sind, die Stadt wie ausgestorben ist und du ganz alleine bist? Gruselige Vorstellung muss ich sagen. Im Buch kam dieses Feeling richtig gut rüber und es gab einige Stellen an denen sich einem die Haare aufstellen, besonders wenn der Nebel, der Jagd auf die 5 Protagonisten macht, angeschlichen kommt und aus dem Nichts herausbricht...
Antje Wagner beschreibt das mit einem klaren und flüssigen Schreibstil, der genau das richtige Gefühl herbeiführt!

Das Ende fand ich dann richtig interessant gelöst! Ich will aber auch hier gar nichts dazu sagen, sonst verrate ich ja noch was ;). Und dann wäre das Buch nur noch halb so spannend! Und spannend ist das Buch wirklich!



Irgendwie stehe ich gerade im Zwiespalt: Teilweise gute, aber auch schlechte Charaktere, tolle Idee mit Spannung, aber leider auch ein (für mich) schlechter Genre Mix. 
Ich vergebe 2,5 Wölkchen, da es mir ja eigentlich doch ganz gut gefallen hat!

2,5 Wölkchen mit großer Tendenz nach oben

Vielen Dank an LovelyBooks und ArsEdition für dieses Exemplar!

18 Kommentare:

  1. Du bist ja ziemlich zwiegespalten und ich nun auch xD Ok ich werde es mir nochmal überlegn das Buch zu kaufen, aber an sich finde ich die Idee sehr interessant.

    LG Maggi

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    1. Hihi, lass dich nicht abschrecken ;) Ich hatte einfach Probleme mit dem Genre, vielleicht ist das ja bei dir anderst ;)
      Alles Liebe,
      Mara

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    2. Wahrscheinlich werde ich es bei meinem SuB und Buchkaufgewohnheiten eh erst in 3 Jahren lesen xD
      Fantasy und Thriller - Mix mag ich ja eigentlich schon, aber es kommt ja immer auf das Buch an. Ich denke ich werde in der Buchhandlung einfach mal ein bisschen reinlesen :)

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    3. Haha meine Kauf- bzw. Subgewohnheiten sind genau gleich wie bei dir - das kann bei mir Jahre dauern :D
      Wenn du dieses Genre magst, wird es dir bestimmt gut gefallen, ich komme leider nicht so gut damit klar, wie ich germerkt habe :D
      Das ist eine gute Idee, so bekommst du einen Eindruck von dem Buch :)
      Alles Liebe,
      Mara

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  2. Hallo,

    nun ich frage, ob sich das ein normaler jugendlicher Leser noch leisten kann?

    304 Seiten für 14,99 Euro, sorry das finde ich schon heftig oder?

    Schönen Montag und LG..Karin..

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  3. Liebe Karin, das ist ein Druckfehler der Verlags. Das BUch hat 365 Seiten (für jeden tag eine *g*) und ist ein Hardcover. Taschenbücher sind meist etwas günstiger, aber Hardcover kosten einfach mehr in der Herstellung.

    Liebe Mara, ich hab dir auf der Leserunde eine Antwort auf deine Rezension geschrieben, vielleicht magst du mal reinlesen? --> http://www.lovelybooks.de/leserunde/Vakuum-von-Antje-Wagner-1015092086/?seite=1&tag=1015105913

    Vielleicht hilft dir das ein bisschen, die Entscheidung für den Genre-Mix nachzuvollziehen. Aber wie gesagt: Eigentlich muss das Buch selbst es schaffen, sich zu erklären. Wenn es das nicht schafft, hab ich als Autorin natürlich versagt.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir auf der Leserunde noch mal sagen könnte, wo das Buch so dermaßen gescheitert ist, damit ich weiß, was ich beim nächsten Mal anders machen kann. Bei den meisten LeserInnen passiert genau das Gegenteil von dem, was du beschreibst - da wird das Buch als sehr spannend und emotional beschrieben -, aber wir AutorInnen möchten ja möglichst alle LeserInnen erreichen, deshalb wäre ich sehr interessiert an deiner Meinung.

    Lieben Dank, Antje :))

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  4. Hallo liebe Antje Wagner,

    nun klar sind Hardcover immer etwas teuerer, aber wo bleibt die Bezahlbarkeit?
    Bei sollen Preisen ist es kein Wunder hat weniger Bücher im Allgemeinen gekauft werden, sorry aber Kidds geben ihr Geld auch nicht nur für Bücher aus. Und auch als Eltern kann man Taschengeld nicht unbegrenzt verteilen, auch wenn es für etwas gutes wie Bücher ist.

    LG..Karin...

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    1. Das kann ich verstehen, aber es ist normalerweise so, dass der Verlag erst ein Hardcover druckt, und f a l l s es sich gut verkauft, ein Taschenbuch.

      Weißt du, wir AutorInnen verdienen am wenigsten am Buchverlauf, anders als viele Leserinnen glauben. - An einem Hardcover von 15 Euro verdienen wir Autorinnen ca. 1 Euro. Die Höhe einer Hardcoverauflage schwankt aber so zwischen 3.000 und 5.000 Stück - je nach Verlag. Nur die absoluten Besteller haben höhere Auflagen. Man gilt in Deutschland schon ab einer Auflage von 10.000 Stück als Bestseller - das haben die wenigstens. Man kann also davon ausgehen, dass die erste Auflage sich für einen Verlag bereits "rechnen" muss. (Und wenn du berechnest, dass ich selbst z.B. für ein dickes Hardcover ca. 2 Jahre brauche und dann, wenn es gut läuft, bei einer 5.000-Hardcover-Auflage also ca. 5.000 Euro für 2 Jahre Arbeit verdiene, siehst du, wie Autoren-Realität ausschaut und dass ich genauso sagen könnte: Wo bleibt die Bezahlbarkeit? *gg*
      Wir müssen sehr hart arbeiten, um zu überleben, und ein faires Honorar ist da einfach die erste Voraussetzung. (An einem TB verdienen wir übrigens weit weniger, das spielt sich dann im Bereich 0,30 bis 0,50 pro verkauftes Buch ab.)

      Warum kosten Hardcover über zehn Euro und warum druckt ein Verlag überhaupt Hardcover? Nun - nicht *nur* die Herstellung des Buchs kostet ja, sondern auch alle Menschen, die bei der Erstellung dieses Buch beteiligt waren: der Grafiker (der die Schrift setzt), die Layouterin (die das Cover gestaltet), die Lektorin, die monatelang mit mir am Buch gearbeitet hat, die Korrektorin, die das Buch zweimal Korrektur gelesen hat, die Presseabteilung, die das Buch bewirbt und Material dafür herstellt, letztlich die Druckerei, die das Buch druckt, und am Ende der Kette: die Autorin, die das Buch schreibt. Manchmal kommen dann noch Lizenzgebühren hinzu, wenn ein Verlag das Buch einem anderen abkauft, oder Übersetzerhonorare. Hardcover sind teuer, weil sie einen anderen Einband haben. Außerdem sind die Seiten augenschonend bedruckt, d.h. du hast kein dünnes Zeitungspapier, das bis zum Anschlag und ohne Luft und Ränder bedruckt ist, um Platz zu sparen.

      Viele Menschen wirken bei der Arbeit an einem Buch mit, und 14,99 ist ein vollkommen normaler Hardcoverpreis. Dass Jugendbücher für Eltern gern preiswerter sein dürfen - dem wird bereits Rechnung getragen, denn im Erwachsenenbuchbereich wäre ein Hardcover dieser Dicke wirklich teurer. Ich weiß es, weil ich beiden Bereichen arbeite. Meine Erwachsenen-Hardcover kosten zwischen 17,90 und 20,50 - und die sind dünner als "Vakuum". Hier wird also schon auf die Bedürfnisse der Eltern geachtet.

      Du kannst aber immer auch auf das Taschenbuch warten, wenn eins gedruckt werden sollte (vielleicht in ca. anderthalb bis drei Jahren) und wenn es dir nicht sooo wichtig ist, ein ganz brandneues Buch zu lesen. Zu meinen anderen beiden All-Age-Thriller "Schattengesicht" und "Unland" gibt es bereits Taschenbücher, die liegen bei 7,95 und 9,95. Das ist, glaub ich, ein sympathisches Preissegment. (?)

      Viel Freude beim Lesen - egal wann!

      Antje :-)

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  5. Hey mir ist grade aufgefallen, dass du die Mara von Lovelybooks bist, ich war auch bei der Leserunde dabei. Und ich finde es echt fasziniernd wie unsere Meinungen auseinander gehen bei dem Buch. Ich fand es nämlich echt toll!
    Ansonsten finde ich dein Blog auch echt gut und bin gleich Leser geworden :)
    Liebe Grüße, Maike
    http://maike-liest.blogspot.de/

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    1. Haha ja die bin ich :D
      Ja, das ist schon interessant, aber das ist einfach Geschmacksache :D
      Ooh Dankeschöön :)
      Alles Liebe,
      Mara

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  6. Hallo Antje Wagner,

    nun, mir ist das alles bekannt.Und ich weiß was für Gräben sich da auf tuen, aber bei der Einstellung und Masse von jeden Monat Neuerscheinung. Habe ich hier gerne mal die Frage nach der Bezahlbarkeit gestellt.

    Und auch zu Bedenken geben, dass bei dieser Preispolitik, die Leute/Eltern/Jugendlichen einfach nicht mehr für Bücher ausgeben werden/können, weil es einfach auch noch andere Dinge im Leben gibt.

    Alles im Bereich von 10 Euro, finde ich O.K. aber darüber hinaus macht es einfach Magenschmerzen...besonders bei der Masse an monatlichen Neuerscheinungen.

    Deshalb finde ich es wichtig/richtig das es auch noch Bücher im Bereich von bis 10 Euro gibt.

    Das ist halt die Meinung einer normaler Leserin/Mutter und Käuferin von Büchern.


    Weißt Du auch wieso es auch noch einen weiteren Grund für die Hardcoverbücher gibt? Mit Hardcover kommt man nämlich nur in die besten Liste z.B. Spiegel.

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    1. Hallo liebe Antje Wagner,

      das ist nicht böse gemeint. O.K. Aber meine persönliche Meinung.

      LG..Karin...

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    2. @ Katrin

      Das wäre natürlich toll, wenn ein Hardcover der Gund dafür wäre, in die Spiegel-Bestenliste zu kommen. *gg*
      Ist aber nicht so. Es kommen beide Sorten rein. Hardcover UND Taschenbücher, ich denke da z.B. an den sehr spannenden Auto Zoran Drvenkar. :)

      Ich versteh das voll und ganz, dass du als Mutter aufs Geld gucken musst - wer muss das nicht? Das ist sicher auch der Grund dafür, dass erst Hardcover, dann Klappenbroschuren und erst zum Schluss Taschenbücher gemacht werden. (Im Trivialbereich ist das manchmal anders, da gibt's oft gleich Taschenbücher.)

      Es geht mir übrigens genau wie dir mit den Hardcovern. Ich kaufe sie mir z.B. nie selbst (zu teuer), sondern leihe sie in der Bibliothek. Wenn ich mal eins kaufe, ist es garantiert ein Geschenk für jemand anderen. :)

      Bibliotheken sind in diesem Falle wirklich eine gute Alternative, finde ich. Da kannst du das Buch lesen, ohne gleich 15 Euro auszugeben. Mir kommt's ja v.a. darauf an, dass die Bücher gelesen werden, dafür schreibe ich sie ja. Natürlich ist es auch gut, wenn man mit seiner Arbeit auch Geld verdient, aber es ist nicht die Hauptsache.


      Liebe Grüße und viele schöne Bücher wünscht

      Antje Wagner

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  7. Hallo Antje Wagner,

    nun ich habe da eine sehr gute Quelle für meine Behauptung..was Hardcover in Verbindung mit Spiegelbestenliste angeht, aber gut, wenn Du ganz oben in der Liste landen willst ist Hardcover deine Eintrittskarte dazu..breites Grinsen. So habe ich mir das zumindest sagen/erklären lassen.

    Ich denke, wir lassen jetzt, aber das Thema mal, denn wenn es so weitergeht gibt es ohnehin möglicherweise keine Bücher mehr im normalen Sinn, denn ein Trend ist doch z.Z. das E-book..

    LG..Karin...

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  8. @ Katrin

    Aber natürlich gibt es TBs, sie überschwemmen doch geradezu den Markt. Viele Verlage produzieren (v.a. bei Trivialtiteln im Erwachsenenbereich) sogar *nur* TBs - ganz einfach, weil sie wie Fastfood funktionieren - machen nicht viel Mühe, werden aber für kleines Geld gekauft, und dass sie kaum etwas wert sind (künstlerisch) fällt bei dem kleinen Preis nicht so ins Gewicht. (Achte mal auf Neuerscheinungen bei Heyne, Goldmann, Knaur - oftmals TBs ohne ein voheriges Hardcover.)

    Abgesehen davon kannst du doch die TBs der Jugendbücher kaufen. Es gibt nicht nur Hardcover-Neuerscheinungen, sondern stets und ständig auch TB-Neuerscheinungen. Bücher werden eigentlich nicht schlechter, wenn man sie nicht gleich brandneu kauft, sondern als TB. Alles Neue hat einen Preis, der ja nicht zuletzt den Verlagen und AutorInnen zugute kommt, die daraufhin weiter arbeiten können.

    Und dann gibt es natürlich so eine allgemeine Entwertung von Büchern (und Entwertungserwartung der Lesenden), die ich selbst eher skeptisch sehe. Ein Buch ist nicht nur das Papier, auf das es gedruckt wurde, sondern hat auch einen künstlerischen Wert - und hier rede ich jetzt ganz klar NICHT von Trivialtiteln. Die Haltung mancher Lesenden geht jedoch immer stärker weg vom "wahren" Buch zur "Ware" Buch - wogegen ich mit als (Nicht-Trivial-)Autorin durchaus sträube. Wenn ich nur "Ware" herstellen würde, bräuchte ich mich z.B. nicht mehr anstrengen, bräuchte nicht 2 Jahre (um was Eigenes zu machen, das sich nicht nur wegschlucken lässt, sondern v.a. den Horizont erweitert), sondern 2 Monate (einfach nur kopieren) an einem Buch arbeiten und einfach nur noch Fließbandarbeit machen. Mache ich aber nicht, und auch andere AutorInnen nicht, die sich Mühe geben und sehr lange nachdenken und hart arbeiten, um etwas Originelles, Spannendes und Kluges zu schreiben, zudem auch noch Texte, die weggehen von Denk- und Sprachklischees. Wenn ich darauf alles verzichte, mach ich Fastfood. Dann wär es nur ein "Raushauen" von Büchern, die dann zu Ramschpreisen verkauft werden können. Aber es ist eben anders, und gute Bücher sollten einem (finde ich) auch etwas wert sein. Letztlich profitieren wir AutorInnen davon, denn es ist die Bezahlung unserer Arbeit. Wenn das alles einfach entwertet wird, ist bald nur noch Ramsch (der mainstreamigste Mainstream) auf dem Markt. Das ist eben die andere Seite. Billige Bücher lassen sich auch billig produzieren.

    Und nein, bei der Spiegelliste gibt es ZWEI Sparten: die Hardvover und die TBs. Du bist da wirklich falsch informiert. Hier siehst du eine TB-Bestenliste: http://www.spiegel.de/kultur/charts/spiegel-bestseller-taschenbuecher-a-458992.html

    Liebe Grüße, Antje :))

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